Johann Gottfried von Aschhausen, die Hexen und das keusche Leben

Aschhausen auf einem Stich von Peter Isselburg aus dem Jahr 1620. Vorlage: Bildarchiv Austria via wikimedia commons

Heute geht es nochmal um die Hexerei-Verfahren aus der Zeit des Pontifikats von Johann Gottfried von Aschhausen (1575-1622, 1609 Bischof von Bamberg, 1617 Bischof von Würzburg). Genauer gesagt: Es geht um zwei Punkte aus der Rezeption dieser Prozesse. Man könnte auch sagen: der Forschungsgeschichte. Was haben Medien und historische Forschung aus der vorhandenen Überlieferung gemacht? Bei den Würzburger Hexenprozessen gibt es da erstaunliche Mutationen.

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Oberschwarzach. Hexenprozesse 1617/18 am Steigerwald III

Oberschwarzach und Umgebung auf einer Karte des 20. Jhs, Quelle: Geoportal Bayern

Am 5. Mai, wenige Tage vor dem Hinrichtungstermin am 10. Mai, ordnete Aschhausen weitere Festnahmen an. Die Festzunehmenden sollten den drei bereits Inhaftierten „konfrontiert“, also ihnen gegenübergestellt werden. Das war ein gängiges Verfahren im Strafprozess. Man protokollierte dann die Reaktionen der Beschuldigten auf die Bezichtigungen und Vorwürfe. In Oberschwarzach war Eile geboten, schließlich sollten die drei am 10. Mai hingerichtet werden. Festzunehmen waren: die Frau des Schultheißen Jacob Henfling aus Siegendorf, die Frau von Hans Most aus Kammerforst, die

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Oberschwarzach. Hexenprozesse 1617/18 am Steigerwald II

Sogenanntes Julius Echter-Schloss in Oberschwarzach (Vorlage: Tilman2007, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons. Weitere Infos auf der Seite des Fördervereins Schloss Oberschwarzach)

Die Anfänge der folgenden Hexereiprozesse kennt man nicht, sie dürften aber spätestens im Februar oder März 1618 liegen. Das erste erhaltene Schreiben ist ein Konzept Fürstbischof Aschhausens vom 21. April 1618, und da waren die Verfahren schon weit fortgeschritten. Vier Personen, heißt es, seien in Oberschwarzach in Haft und gütlich und peinlich (also mit Folter) verhört worden. Er hat die Aussagen bekommen und fordert nun die Amtleute auf, das Oberschwarzacher Zentgericht ein Urteil verfassen zu lassen und dieses nach Würzburg zu schicken.

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Oberschwarzach. Hexenprozesse 1617/18 am Steigerwald I

Am östlichen Rand: Das Würzburger Grenzgebiet am Steigerwald mit Gerolzhofen und (Ober)Schwarzach auf einer Karte der südlichen Ämter des Bistums von 1791 (Vorlage: MDZ)

In der Würzburger Zent Oberschwarzach forderte die Prozesswelle von 1616/19 zahlreiche Opfer. Zur Zent gehörten Orte im Steigerwald. Besitz und Rechte Würzburgs überschnitten sich hier vielfach mit dem Kloster Ebrach (siehe Knapp, Zenten (1907), ab S. 934). Wir begeben uns damit in diesem Blog erstmals ins östliche Grenzgebiet des Hochstifts Würzburg, wo es 1616/19 so viele Verfahren wie nirgends sonst im Hochstift gab. Historiker fragen natürlich: Warum?

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